BGM: Gesundes Arbeiten gestalten
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bringt Unternehmen und Beschäftigten viele Vorteile – gesundheitlich, wirtschaftlich und individuell. Die Größe des Unternehmens spielt dabei keine Rolle. Zwei BGM-Beraterinnen der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER geben einen Einblick, auf was es ankommt. Gute Unterstützung bietet auch unser digitales BGM-Portal.

Wie würden Sie BGM in wenigen Sätzen beschreiben?
Ruedel: Betriebliches Gesundheitsmanagement vereint alle gesundheitsbezogenen Maßnahmen im Unternehmen. Das individuelle Gesundheitsverhalten der Beschäftigten wird unterstützt und gleichzeitig werden die betrieblichen Rahmenbedingungen positiv angepasst. Ziel ist es, gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen, die den Mitarbeitenden und dem Unternehmen zugutekommen.
Warum lohnt sich BGM auch wirtschaftlich? Die Maßnahmen verursachen ja auch Kosten.
Ruedel: Ein gut aufgestelltes BGM ist eine Investition, die sich auszahlen kann: Durch die höhere Zufriedenheit der Beschäftigten steigt die Produktivität und die Bindung an das Unternehmen. Das zahlt auf ein attraktives Arbeitgeberimage ein – und sichert somit einen Wettbewerbsvorteil, auch bei der Akquise von Fachkräften.
Schuppener: Analysen zeigen, dass jeder in BGM investierte Euro rund 2,70 Euro einspart. Denn auch die Krankheits- und Fehlzeiten können durch ein BGM reduziert werden: Je nach Studie zwischen 25 und 40 Prozent – also eine klare Win-win-Situation.
Was raten Sie einem Unternehmen, das BGM einführen möchte?
Ruedel: Ich empfehle, BGM systematisch und schrittweise einzuführen. Alle Beteiligten, die sich mit der Gesundheit im Betrieb befassen, sollten an einen Tisch – wir bezeichnen es als Steuerkreis oder Arbeitskreis Gesundheit. Am Anfang steht immer eine Bestandsaufnahme: Wo steht das Unternehmen? Was sind die Belastungen und Ressourcen? Danach wird ein Konzept entwickelt – mit realistischen Zielen, passenden Maßnahmen und klaren Zuständigkeiten. Wichtig ist, die Mitarbeitenden von Anfang an einzubeziehen und das Thema Gesundheit in der Unternehmenskultur zu verankern.
Praxistipp:
Das Team Gesundheitsmanagement der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER berät Sie gerne zur Gesundheitsförderung im Betrieb
Telefon: 0521 5228-3785
E-Mail: bgm@bkkgs.de
Unterscheiden sich die Maßnahmen je nach Betrieb?
Schuppener: Ja, unterschiedliche Branchen bringen unterschiedliche Anforderungen mit, etwa körperliche Belastungen in der Produktion oder psychische Beanspruchungen im Dienstleistungssektor, zum Beispiel in der Pflege.
Ruedel: Aber es gibt auch klassische Themen, z. B. ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Bewegung, mentale Gesundheit wie Stressmanagement – und aus meiner Sicht ganz wichtig: „Gesundes Führen“. Denn der Erfolg betrieblicher Gesundheitsförderung hängt immer davon ab, dass sie als Führungsaufgabe erkannt wird.
Muss ein Unternehmen besondere Voraussetzungen für ein BGM mitbringen?
Ruedel: Grundsätzlich kann jedes Unternehmen – unabhängig von Größe oder Branche – BGM einführen. Dabei kann externe Unterstützung hilfreich sein. Entscheidend ist, dass die Maßnahmen auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt sind und nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden. Wir bieten qualifizierte BGM-Beratung für regionale Unternehmen.
Schuppener: Gut zu wissen ist außerdem, dass Unternehmen neben der fachlichen Expertise und Begleitung auch finanzielle Unterstützung für BGM-Maßnahmen erhalten können.
Praxistipp:
Sie sind neugierige geworden, möchten gerne selbst die Gesundheit in Ihrem Unternehmen stärken oder suchen Hilfe als BGM-Beauftragter? Das neue digitale BGM-Portal der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER begleitet Sie Schritt für Schritt zu einem erfolgreichen BGM. Neben Fakten und Zahlen erhalten Sie Tipps zur Finanzierung, zu Netzwerken und Materialen sowie praktische Informationen zu einzelnen Themenbereichen.
Den Zugangslink zum BGM-Portal erhalten Sie exklusiv mit der Anmeldung zu unserem Newsletter bis zum 15.12.2025. Damit sichern Sie sich gleichzeitig das neue BKK Service eMagazin und bleiben auch zukünftig immer auf dem Laufenden.
Maßnahmen und Bereiche des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Das Bild ist ein kreisförmiges Diagramm, das sich um den zentralen Begriff „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ gruppiert. Die verschiedenen Säulen des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind in farblich codierten Kreisen dargestellt. Es gibt einen magentafarbenen Kreis in der Mitte, der den zentralen Begriff trägt. Die umliegenden Kreise sind in hellblau, grün und grau gehalten.
Die hellblauen Kreise befassen sich mit "Gesundheitsförderung" (inklusive Gesundheitstagen, Impfungen und Sport) und "Mitarbeiterführung/Umgang miteinander" (inklusive Personal- und Teamentwicklung, Führung und Führungsfeedback) sowie "Sozialberatung" (Psychosoziale Begleitung, Moderation, Coaching).
Die grünen Kreise befassen sich mit "Suchtprävention" (Nichtraucherschutz und Betriebliche Suchthilfe), "Betriebliches Eingliederungsmanagement" (Fallabwicklung und Jahresbericht), "Gesundheitsuntersuchung" (Medizinische Untersuchungen und Anamnesebogen) und "Arbeitsschutz" (Ergonomie und Psychische und physische Gefährdungsbeurteilung).
Die grauen Rechtecke unten zeigen „Controlling“ (Evaluierung, Gesundheitsbericht, Audit) und „Mitarbeiterbeteiligung“ (Mitarbeiterbefragungen, Ideenmanagement, Mitarbeitergespräch).
Das gesamte Diagramm zeigt die verschiedenen Aspekte und Verantwortlichkeiten eines umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Farbgebung ist einheitlich und übersichtlich, die Schriften klar lesbar. Die Atmosphäre ist sachlich und informativ. Die Stimmung ist positiv, da das gesamte Konzept auf die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter abzielt.